Berlin

 

5 Nächte im Hotel „Estrel“

 

Erneut vielen Dank an unsere Kundin und vor allem an die liebevolle „Lebens - Begleiterin“ für das Vertrauen in uns und eine unvergessliche Reise!

 

 

Das Hotel

 

Das Hotel „Estrel“ liegt etwa 7 – 8 Kilometer vom Berliner Zentrum (Gendarmenmarkt/ Brandenburger Tor) entfernt und ist das größte Hotel Deutschlands.

Es hat eine interessante Bauweise, da es aus mehreren Häusern besteht. Unter einem großen Glasdach zwischen den Häusern, dem Atrium, befinden sich neben der Rezeption auch Bars und Restaurants. Hier gibt es auch das Frühstücksbuffet.

 

Das ganze Jahr über stehen die „Stars in Concert“ im eignen Festival Theater auf der Bühne.

 

Die behindertengerechten Zimmer sind wirklich groß und die Bäder mit 2 Waschbecken im Halbkreis auch gut unterfahrbar. Die Rezeptionsmitarbeiter erklärten, man habe aus 2 Doppelzimmern ein großes rollstuhlgerechtes gemacht.

 

In unserem Fall stand auch schon das gesondert bestellte Pflegebett und der Patientenlifter im Zimmer. Ohne Verschieben der anderen Möbel war es problemlos möglich um das Pflegebett herum zu arbeiten und den Lifter Beiseite zu stellen.

 

Der verlegte Teppichboden war so kurzhaarig, dass es auch für eine Person möglich war, den Lifter zu bewegen.

 

 

Zum Ein- und Ausladen kann man die Hotel - Auffahrt benutzen. Sofern man nur ein normales Auto nutzt, kann man dieses in der Tiefgarage abstellen. Unser Rolli – Taxi musste ein paar Meter weiter auf einem Extraparkplatz abgestellt werden.

 

 

 

 

Besuch im Filmpark Babelsberg

 

Über die Autobahn ist die Fahrt zum Filmpark in Potsdam – Babelsberg gut zu schaffen.

Der Themenpark ist ein Freizeitpark mit ganz unterschiedlichen Themen und Angeboten aus dem Bereich Film und Fernsehen.

 

Vom Parkplatz über die Hauptstraße im Park, sowie über die meisten Nebenwege ist das Fahren mit dem Rollstuhl möglich.

Nach dem Eingang wird man als erstes vom Bauwagen von „Peter Lustig“ aus der Serie „Löwenzahn“ begrüßt.

Es gibt mehrere Gebäude mit Kinos, Shows und Ausstellungen und kleinere „Buden“ mit Snacks. Manchmal besteht die Möglichkeit beim Dreh einer Szene für die Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ zuzusehen, da sich im Park das Außenset der Serie befindet.

Wir nahmen ein Stück an der Park – Führung und dem Set teil und bekamen dazu Kopfhörer. Während der Führung über das Gelände erklärt der Guide alles und beantwortet Fragen.

Wir blieben bis nach dem Dreh bei der Führung, dann machten wir uns weiter allein auf den Weg.

 

Es gibt ein paar schöne Wege durch den Park mit Wiesen und Wasser, die gut lauf- und fahrbar sind.

Leider sind die Bürgersteigkanten auf der Hauptstraße sehr hoch, weshalb es sinnvoll ist ab Eingang auf dem Bürgersteig zu laufen und nicht auf der Straße, wenn man nicht so weit laufen möchte, bis man wieder eine Absenkung findet.

Außerdem gibt es Teile im Park, die aus großen, sehr unebenen Pflastersteinen oder geröllartigem Boden bestehen, was das Schieben eines Rollstuhls etwas erschwert oder teilweise unmöglich macht.

 

Nett gemacht fanden wir das Restaurant mit mittelalterlichen Tafeln und Dekorationen.

Es gibt solides Essen und die Mitarbeiter sind freundlich und schön in ihren Kostümen anzusehen.

 

Wenn man über begrenzte Kraftreserven verfügt, sollte man sich vorher überlegen, was man sich ansehen möchte. Der Park wirkt nicht sehr groß, die Wege sind jedoch teilweise wie in anderen Parks weit.

 

In jedem Fall gibt es jedoch genug zu sehen und zu fotografieren.

 

 

Das Highlight „Stars in Concert“

 

Im Hotel „Estrel“ wohnend ist es wunderbar unkompliziert erst in einem der geöffneten Restaurants im Atrium zu Abend zu essen und dann nach nebenan ins Festival – Center zu gehen/ fahren.

 

Dort stehen vor der Bühne viele Bistrotische und man kann am Tisch seine Getränkebestellung aufgeben. Das Hotel ist auf Rollstuhlfahrer eingestellt und bietet für die Show Tische mit guter Sicht und ausreichend Platz.

 

Die Besetzung der „Stars“ variiert. Wir durften „Cher“,“Amy Winehouse“, „Freddie Mercury“, „Elvis“, „Die Blues – Brothers“ und „Rod Stewart“ beklatschen.

 

Sie waren alle gut und es hat viel Spaß gemacht mitzusingen, zu klatschen und zu tanzen.

 

„Rod Stewart“ hat alle beeindruckt, weil er singend durch die Zuschauer gelaufen ist. Bei unserer Kundin blieb er stehen, sah und sang sie an. Als er merkte, dass sie ihn nicht sehen kann, trat er ganz nah an sie heran und stellte Körperkontakt her. Er nahm sie in den Arm, legte seine Wange an ihre und sang weiter. Die Kundin, die ohnehin schon ein glühendes, verschwitztes Gesicht vom Singen und Lachen hatte, strahlte so sehr, dass der ganze Saal Gänsehaut bekam.

 

Seine größten Fans waren jedoch junge Menschen mit Down – Syndrom. Das Grüppchen hatte ohnehin schon viel Spaß und es hielt sie beim Auftritt ihres Favoriten gar nicht mehr auf den Stühlen. Sie schafften es mit ihrer ungebremsten Freude auch andere von ihren Stühlen zu bewegen. Es gab nun keinen selbst verordneten Sitzzwang mehr.

 

Nach der Show liefen alle Stars an uns vorbei und „Rod Stewart“ drückte noch noch einmal schnell die Kundin und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

 

Beim Rausgehen ist es möglich sich bei den Stars Autogramme zu holen und sich mit ihnen fotografieren zu lassen.

 

Das war ein sehr schöner Abend und mich hat wieder einmal die grenzenlose Begeisterung der Kundin sehr berührt.

 

 

Museum

In unserer Hauptstadt gibt es in der Nähe des Brandenburger Tors auch ein „Madame Tussauds“ Museum. Hier können auch Rollstuhlfahrer die Berühmtheiten aus Film und Fernsehen, Politik, Musik oder Sport aus Wachs ansehen, anfassen und fotografieren.

Die Warteschlangen an den Kassen sind leider auch für vorab gekaufte Tickets sehr lang.

Wenn man sich jedoch bei den Service – Mitarbeitern bemerkbar macht, lotsen diese einen wie im Flughafen an den Schlangen vorbei.

 

Voll bleibt es im Museum je nach Besucherandrang trotzdem. Es ist ratsam ein bisschen mehr Zeit einzuplanen, wenn man viele Fotos machen möchte. Ansonsten ist das Museum nicht zu groß und bei reduzierten Kraftreserven gut zu schaffen.

Zum Ausgang geht es durch den zum Museum dazugehörigen Shop, wobei hier etwas Aufmerksamkeit in den schmalen Gängen gefragt ist.

 

 

Stadtrundfahrt

Es besteht wie in nahezu jeder Großstadt auch in Berlin die Möglichkeit eine Stadtrundfahrt mit einem „Hop – on – off - Bus“ zu machen. Dafür sollte man sich mit den Ticketverkäufern an den Haltestellen beraten. Diese können Auskunft darüber geben, welche Busse für Rollstühle zugängig sind.